Montag, 29. November 2010

Little Nugget! - Cahuita und Puerto Viejo (Costa Rica) - Bocas del Torro (Panama)













http://www.youtube.com/watch?v=yIblx6O1ymw&feature=mfu_in_order&list=UL


Vor etwa 30 Jahren ist mein junger Hippie Papa hier in Cahuita gewesen und hat das karibische Leben genossen. Und so folge ich nun der Familien Tradition und sage diesem kleinen, verschlafenen Fischerdörfchen Hallo. Wir hausen direkt am Strand. Die grosse Attraktion hier, ist der National Park. Ich fühle mich wie in den Cook Island. Die wilde Natur ähnelt dem Land meiner ersten Überseeerfahrung unglaublich. Als wir uns gerade gemütlich an unserem wunderschönen, unberührten privatstrand sonnen, höre ich plötzlich Isabels schriller Schrei. Dieses Mistvieh probierte doch tatsächlich ihren Rucksack zu stehlen! Doch damit nicht genug, das schlaue Tier platziert sich nun ca. 2 Meter von uns weg und starrt uns mit einem unheilvollen Gesichtsausdruck an. Jederzeit bereit einen zweiten Angriff zu starten. Wir bewerfen den Waschbaeren mit allem Möglichen um ihn zu verscheuchen, doch schliesslich geben wir klein bei und lassen das Wesen der Natur in seinem Reich siegen. Nach einem erholsamen Wochenende in Cahuita fahren wir Puerto Viejo entgegen. Dort treffen wir die Nuggets.
Lasst mich euch die Geschichte der Little Nuggets erzählen. Es war einmal eine kunterbunte Mischung aus Leuten des Universums. Einst waren Sie Amerikaner, Schotten oder Schweizer. Heute sind Sie als Nuggetaner vereint, die verrueckteste Reisegruppe auf dem Planeten Erde. Es regnet in Strömen als wir in Puerto Viejo ankommen, von der Busstation war's ein 20 Minuten Marsch durch die Fluten zum Rocking J's. Doch der Weg hat sich gelohnt, das Tor zu diesem Beachfront Hostel öffnet auch gleich ein Tor zu einer anderen Welt. Noch nie hab ich so etwas gesehen! Das Riesige Gelände ist ueberall mit Mosaiken oder Malereien verziert. Hunderte von Leuten haben hier ihre Kreativität reingesteckt. Alles wurde von Travellern gemacht. Der Ort inspiriert und so gehen wir einfach auf J's, den ständig J's rauchenden Besitzer, zu und fragen ihn ob wir etwas zu diesem Kunstwerk beitragen können. Klar, jeder ist Willkommen! Er führt uns in den Garten wo wir einen riesen Haufen verschiedener Kacheln auffinden. Kontrastreich und farbig soll es sein, dass sind aber auch die einzigen Instruktionen die wir kriegen. Los geht's! Der Schweiss läuft uns in Strömen über die Stirn, denn zuerst muss man die richtigen Farben finden und die Kacheln in Passende Stücke zerschlagen. Schliesslich verzieren wir dann eine Säeule neben dem Garten: Eine Sonne und die Worte "little nugget". Sind wir nicht alle ein bischen nugget? Die Zeit vergeht im Fluge und wir mutieren zu der krassesten Biker Crew im Puerto Viejo. Daneben vertreiben wir uns die Zeit mit einer Schatzsuche, Shebaski (eine Version von Rugby mit einer Kokosnuss inklusive akrobatischen Einlagen), lassen die Gitarre die Runde machen oder üben den Feuertanz. Danach geht's weiter nach Panama. Die Grenze überquert man über ne alte Eisenbahnbrücke, deren Boden mit Holzbrettern mehr oder weniger befahrbar gemacht wurde. Die Grenzbehörden, die grundsätzlich ein Ausreiseticket sehen wollen, kann man hier dann einfach bestechen. So läuft das hier... Bocas del Torro ist ein kleines Party Städtchen. Aber auch Tagsüber gibt es unendlich viele Möglichkeiten die Zeit zu geniessen: einmal mieten wir Fahrräder und machen uns auf den Weg zu einer stalaktiten Höhle, ein anderes mal hüpfen wir in ein Wassertaxi und fahren zu einer der nah gelegenen Trauminselchen. Dort vertreiben wir uns die Zeit mit Shebaski, Schuelter-Hahnenkaempfen oder auch Sandschlachten. Wir bauen hier das Fort Nugget, eine der grössten Sandburgen in meiner Geschichte. Einfach genial!

Samstag, 20. November 2010

Vom Spiele mit dem Feuer - San Juan del Sur (Nicaragua) / Bihia Salina, Playa de Coco, Monteverde (Costa Rica)







Wir sind am Strand, das Rauschen des Feuers hallt in meinen Ohren, ich spuere die Hitze auf meiner Haut. 3 Jahre ist es her, seit ich mich in Neuseeland das letzte mal ans Feurer herangewagt habe. San Juan ist zwar wie Tamarindo als Surfbum Town bekannt, die Stimmung hier ist jedoch ganz anders. Vielmehr sind hier Einheimische mit Travelers gemischt, alles scheint echter, relaxter und alternativer. Zum Abendesssen trifft man sich auf dem Markt. Dort gibt es fuer etwa CHF 2.5o ein Teller mit Reis, Bohnen, fritierten Platanos, Salat und Poulet Jalapeño. Hier lerne ich Leute die seit 8 Jahren mit Feuer spielen kennen. Die meisten sind aus El Salvador und leben von der Hand zum Munde. Durch den Tag verkaufen sie kunstvoll geknuepfter Schmuck oder verzieren den Touristen die Haare mit allerhand farbige Faeden, Muscheln und Perlen. Abends ist man dann DJ oder Feuertaenzer. Es ist Lowseason und es kommt vor, dass die Strassenverkaufer an einem Tag kein Umsatz machen, folglich wird dann einfach gefastet. So funktioniert das halt... aber hey, fuer diese Leute ist das absolut kein Grund Truebsal zu blasen, das typisch westlich Beduerfniss nach Sicherheit und Luxus kennt hier nur die Oberschicht. Ich staune und realisiere einmal mehr, wie wenig es bedarf gluecklich zu sein. Obwohl mir das Doerfchen ans Herz gewachsen ist geht es bald weiter. Ich sage Tschuess zu Jesus auf dem Berge und den Delfinen und steige einmal mehr in einen ueberfuellten local Bus. Naechste Destination ist Bihia Salina in Costa Rica. Die Grenze ueberquert man zu Fuss, direkt neben riesigen Lastwagen. Niergends hat es Schilder die einem sagen wo es Durchgeht oder wie der Immigrationsprozess verlaeuft. Ich mache das jetzt zum zweiten mal und kann als als alteingesessener Grenzgaenger verwirrten Travelern den Weg weisen. Gerade gestern sind zwei wildfremde Person auf mich zugelaufen und haben sich dafuer bedankt, dass ich ihnen damals geholfen habe - Irgendwie schoen :-).
Bihia Salina ist das wenigst entwickelte Gebiet in Zentralamerika in dem ich mich bisher aufgehalten habe. Die gegend scheint gerade aus dem Winterschlaft zu erwachen. Im Hostel sind wir die ersten Gaeste der Saison. Ich geniesse die Ruhe und das Gefuehl der Freiheit welche einem solch ein Ort verleihen kann. Eigentlich plante ich dann weiter nach Monteverde zu reisen, doch als ich um 1 Uhr in Liberia ankomme, gibts dann leider schon keine Verbidung mehr dorthin. Was nun? Ein Bus mit der Aufschrift Playa Coco weckt meine aufmerksamkeit: Auf gehts! Playa Coco ist das pure gegenteil von Bihia Salinas. Alles scheint hier fuer den Gringo gemacht zu sein. Gott sei dank ist immer noch Low Season und 10 minuten vom Hauptstrand entfernt finde ich, auf einer 40 km2 Insel, mein eigenes kleines Koenigreich.
Schliesslich gehts nach Monterverde mit der vielgepriesenen Canopy Tour. Das Adrenalin schiesst hoch! Nur an einer Rolle festgemacht durch Baumkronen und Taeler zu sausen ist schon eindruecklich. Am ende wartet ein kuehles Bier und Fajita. What a day!

Freitag, 5. November 2010

Die Kuechenband - Granada und Omnetepe (Nicaragua)




















Ratatungbumbaengschramschram.... rund um mich klapperts und ratters zu wilder Zigeunermusik. Wir sind in der Küche eines abgefreakten Hostels in Granada. Eine durchgeknallte Franzoesin hat das ganze angezettelt. Wie besessen entlockt sie ihrem Akkordion alle möglichen Töne. Ein weiterer Kern in der Band ist ein Amerikaner der seine Gitarre schrummt, rund herum sitzen wir, alle mit irgendwelchen Kuechengegenstaenden ausgerüstet. Ich selber spiele die Pfanne :-) Oh, oh.. Bettruhe, kein Problem! Weiter geht´s mit einem Kollektivkunstwerk. Ein 19 jähriger idealist legt die Grundlinie. Ohne einmal seine Hand zu heben entsteht ein in sich geschlossenes Labyrinth. Gemeinsam geben wir dem Kunststück Farbe. Fantastisch. Schade musste ein argentinischer Nazi in seiner dominanten Zerstörungswut die Rückseite mit einem Hakenkreuz verzieren.
Granada ist super! Alles ist 10 mal billiger als in Costa Rica. Ich fühle mich wohl und das wichtigste - sicher. Tagsüber als Suiza durch den Markt zu schlendern ist absolut kein Problem. Das Städtchen zeigt sich in schönem und farbigen Kolonialstil. Doch schon nach 3 Tagen geht es zurück in den Süden. Mit dem Schiff fahren wir einer aus dem Bilderbuch gestohlenen Insel entgegen. Mitten in einem schier endlosen See ragen die zwei Vulkane aus dem Wasser. Wir nächtigen in einem 5 Meter hohen Hängematteturm der g erade mal 1 min vom See liegt. Alles sehr romantisch und wunder schön. Hängemattenschlafen ist jedoch angewoehnungsbeduerftig. Nach 8 Stunden Marsch auf den inaktiven Vulkan Maderas ist dann aber auch das kein Problem mehr ...viviendo la libertad