Freitag, 13. Juli 2012

Wo der Fluss das Meere küsst - Buritaca (Kolumbien)










Die Bewohner der karibischen Küste sind ja als Faulenzer berühmt, aber was das wirklich bedeutet wurde mir doch erst klar als ich eine Woche mit Marinez und ihren 3 Kindern verbrachte. Der Schweizer denkt automatisch, uh, 3 Kinder, das bedeutet Verantwortungsbewusstsein, ein regemlässiges Einkommen und so weiter... Nein, dem sei nicht so für die "Costeños". Der Tag ist heiss und gemütlich. Gegessen wird was einem das freundliche Klima mit dem fruchtbaren Boden bringt. Der Sohn bringt eine Guanabana Frucht, dann schickt man die Tochter zum Nachbarn Mango holen, später geht mein beim einen Nachbarbauern ein paar Kochbananen erbetteln, beim andern ein paar Fische, aja und der Sohn fischt dann auch noch ein paar Calamares. So ist der Hunger des Tages gestillt. Wenn der Tag mal ganz schlecht läuft dann kocht man halt ein paar Häppchen, verkauft diese im lokalen Bus und so hat´s auch wieder etwas zu Essen auf dem Tisch. Oder ja, grosses Business ist auch der Benzin Schmuggel von Venezuela nach Kolumbien. Doch auch das, immer nur gemütlich, alle paar Tage macht man vielleicht mal ne Bemühung. Unsere Gastgeberin lebt voll und ganz im Moment. Was mich schon mal zur Verzweiflung bringt. Denn Exkursionen mit ihr sind einerseits extrem chaotisch und ungeplant und weisen anderseits eine absolut fehlende Kommunikation auf. Ständig ändert sie ihre Meinung und nächsten Schritte. Mit nichts was sie sagt kann man zählen. Vertrauen zu fassen fällt manchmal schwer, denn Marinez verkörper den heissen Lebeensstil, immer bereit zu Musik, sei die qualität noch so schlecht, zu Tanzen aber auch unstetiger, weniger Sturen prinzipien folgend... Ja ein gutes Herz hat sie wohl schon, sonst waeren die Kinder nicht gut genährt, sonst hätte sie uns nicht ihr Küchenboden als Schlafstelle offeriert, aber realisieren wie schwierig sie auf andere Leute wirkt tut sie nicht. Ein Objektiver Blickwinkel der die Bedürfnisse anderer Miteinbezieht ist leider auch nicht vorhanden. Sie scheint nach den Urinstinkten des Menschen zu funktionieren. Im Moment überleben, schlicht bei Hunger etwas zu Essen auzutreiben. Alles andere scheint unrelevant zu sein. Sind wir Schweizer kein kompliziertes Volk? Warum wählten wir ein leben voller Stress anstelle des Lebens in der Hängematte wie die Leute hier? Naja, ehrlich glaube ich, dass unser gemässigt-kühle Klima die hier so bekannte wie verpöhnte europäische kalte Art beeinflusst. Unser Klima hat uns jedoch auch zu Fortschritt gezwungen. Der Winter lehrte uns Vorräte zu machen... also in die Zukunft zu planen.. Evolution... Fluch oder Segen? Ich weiss es nicht...

Donnerstag, 28. Juni 2012

Wo das Meer leuchtet und die Kühe auf Strandspaziergänge stehen - Playa Blanca/Isla Barú (Kolumbien)






Die Legende besagt, dass es hier bei Neumond, männerverschlingende Sirenen gibt, die das Meer zum scheinen bringen und von solch einer Schönheit sind, dass sich jedermann umgehend in sie verliebt und zu ihnen ins Wasser steigt. Sofort verwandelt ihn die Verführerin in ein Amphibium und schleppt das Opfer auf den Meeresgrund wo es bis an das ende seiner Tage diesen magischen Wesen zu dienen hat... Wie gut, dass ich genau zum neuen Monde auf der Insel ankomme. Ich werde Zeugin dieses Magischen Phänomens das ein bisschen Wissenschaftlicher gesehen Meeresleuchten genannt und durch Ansammlungen von Mikroorganismen erzeugt wird, so genannte Biolumineszenz. Unglaublich, beim nächtlichen Bade glaube ich wirklich in ein Fabelwesen verwandelt zu sein. Da das Leuchten durch Berührungreize ausgelöst wird, scheint man, ein grünscheinender Schweif hinterherziehend, in einen leuchtendes Gewand gehüllt zu sein. Zudem ist die Wassertemperatur auch nachtsüber lauwarm und so verbrachten wir Stunden im Zustand des mystischen Staunens. 
Meine Compadres waren eine gruppe argentinischer Strassenmusikanten die mich wie eine Familie aufgenommen haben. Zusammen kochten wir am Lagerfeuer, lasen uns gegenseitig Jorge Luis Borges sowie Teile der Bibel (die darauf als "Rollingpaper" wiederverwertet wurden)  vor und philosophierten wiedereinmal über Moral, Glauben und den Sinn des Lebens. Doch es ging ganz und gar nicht nur ernst zu und her, 3 Gitarristen und 5 Gesangstalente lockerten das ganze mit gelegentlichen Songeinlagen von Stücken wie "cuarto de Tula" und "Ai Se Eu Te Pego" auf. Viel Gelächter und gute Stimmung. Strandleben halt :-)


Samstag, 16. Juni 2012

Welcome to the Paradise - Portobelo/Kuna Yala/La Miel (Panama)












Mir fehlen die Worte. Ein Paradies! 4 Tage, 3 Nächte durch das San Blas Archipel (Eigentlich Kuna Yala)  das aus 365 verschieden grossen Inseln besteht. Die erste Touristen Tour zu der ich mich überwinden konnten und es war es absolut wert. Überraschenderweise war die Reisegruppe mit de ich unterwegs war super aufgeweckt und cool und so verbrachten wir die Tage mit Schnorcheln, Kokosnüsse mit Macheten öffnen, Spiele mit den einheimischen kids und vielen interessanten Diskussionen. Da die Tour uns nur bis nach la Miel führte überquerten wir die Panama-Kolumbien Grenze zu Fuss. Weiter ging's dann auf einem kleinen Frachtboot wo wir dann auch eine Nacht übernachteten. Bienvenidos en Colombia!

Freitag, 15. Juni 2012

1,2,3 oder doch 2? - Isla Grande (Panama)









Abenteuerlich war der Aufenthalt auf der vermeintlich grossen Insel. Ca. 900 Einwohner zählt das Dörfchen. Der Karibische Vibe ist vorherschend. Alles mit seiner Zeit. Der Schwarze Christus ist der Patron der Insel und steht stramm und beschützen im Hafeneingang. Farbkontraste so stark und schön dass man versteht wieso die Insel beliebtes Wochenendausflugs Ziel der Städter ist. Gratis camping am Strand und Einladungen von Loclas machten den Ausflug trotz hohen Inselpreisen finanziell erträglich. Doch schon ist's Zeit. Auf nach Kolumbien!



Donnerstag, 31. Mai 2012

Fotoshoot und Big City Live - Casco Viejo in Panama City (Panama)










Wunderbare Leute, jedemenge Kreativität, Austausch und Good Vibes. Bilder sprechen mehr als Worte. Dank an den Victor der uns einen Fotographie Workshop gab.

Dienstag, 15. Mai 2012

Guatemaya, Leute aus Mais? - Comitancillo (Guatemala)


















Hier warein einst ganz viele Worte doch aus Dummheit wurden diese gelöscht. Darum hier die Kurzzusammenfassung, sonst wird der Blog nie veröffentlicht. In einem Maya-Indianerdorf in den Guatemaltekischen Bergen arbeite ich 2 Tage in einem Comedor was soviel bedeutet wie Restaurant für arme Leute. Das ganze war ziemlich chaotisch. Ich wurde als Servicepersonal wie auch Hilfsköchin eingesetzt. Generell setzt man weniger auf Hygiene und mehr auf Effizienz. Unsere Kunden verstanden nicht wirklich was eine weisse Frau hier zu Suchen hat. Für mich war es ein wahrer Einblick in das Leben der Indigenas. Besuch des "Maya-Fasnachts-Umzug", Kirmes mit beängstigend alten und rostigen Riesenrädern und Wanderungen durch Maisfelder. Verdient habe ich für 13 Stunden Arbeit etwa 12 CHF. Und dass obwohl sie mir und dem Pancho aus Goodwill das doppelte bezahlten. Ich war Totmüde und doch gab es Mütter die mit dem Kind auf dem Rücken noch viel härter gearbeitet haben. Bilder sagen mehr als Worte, bis bald in Nicaragua!


Montag, 23. April 2012

Por la Tierra de Fuego - Lago Attitlan (Guatemala)









5 Monate süsse Heimat! Geborgenheit, vertraute Momente mit der Familie, wärme der Freunde, ä chli Bärndütsch schnurä grad wie eim z Mu gwachsä isch, Parties in engstem kreise, die Berner Gäng, Winter!!! Klirrende Kälte und die Ruhe die nur fallende Schneeflocken bringen können, das Abenteuer Berge zu bezwingen und im Adrenalinrausch durch den Tiefschnee zu brausen, hohe Sprünge im Park, neue Freunde die mein Herz berührten. Unterstützung von allen Seiten. 
Und doch hat es mich wieder in die Ferne gezogen. Das leben hat mir wiedereinmal gezeigt wie Sinnlos es ist Pläne zu Schmieden sich der Illusion einer all zu schön gezeichneten Zukunft zu ergeben. Zu hohe Erwartungen lassen einem doch nur all die Geschenke des Lebens schmähen weil man doch das ganze ganz anders herbeiwünschte. Doch sich in Reue zu suhlen macht keinen Sinn und so geht es für mich ganz unerwartet Richtung Feuerland. Ein neues Abenteuer dem ich mich ergeben will. Starten tuts nun hier in Guatemala. Land des ewigen Frühlings. Der Besuch weckt tausend schöne Erinnerungen. Der Lago Attitlan hat nichts von seiner Magie verloren. Und doch 2 Wochen hier sind nun mehr als genug. So brennt das Feuer und eine Vision steht vor mir. Auf Richtung Süden!